24. November 2025 9:30 – 17:00 Uhr im mightyTwice Hotel Dresden
Im Fokus stehen die besonderen Schwierigkeiten der strafrechtlichen Intervention bei Sexualstraftaten, die Frage nach belastbaren Zahlen und Fakten über Dunkelfeld-Phänomene wie Falschbeschuldigungen oder niedrige Verurteilungsquoten sowie die statistische Abbildung der Kluft zwischen tatsächlichem Ausmaß und Fallzahlen. Es wird thematisiert, ob wir vor Einzelfällen stehen oder strukturelle und systembedingte Hürden die Strafverfolgung erschweren und wie sich der institutionelle Umgang mit sexualisierter Gewalt gezielt verbessern lässt. Ziel ist es, gemeinsam aktuelle Probleme zu analysieren und praktikable Lösungsansätze zu entwickeln.
Gemeinsam mit Expert:innen aus Wissenschaft, Justiz und Praxis analysieren wir zentrale Herausforderungen, identifizieren Reformbedarfe und entwickeln praxisnahe Handlungsansätze.
Mit Vorträgen und Workshops zu folgenden Schwerpunkten:
- Herausforderungen in der Strafverfolgung bei sexualisierter Gewalt
- Mediale Dynamiken & digitale Gewalt
- Besondere Hürden für Menschen mit Beeinträchtigung im Strafrecht
Der Fachtag richtet sich an Fachkräfte aus Beratung, Justiz, Polizei, Wissenschaft und sozialen Einrichtungen, die mit dem Thema sexualisierte Gewalt gegen Erwachsene konfrontiert sind. Darüber hinaus sind alle, die sich für Prävention und Intervention engagieren, herzlich eingeladen, neue Impulse zu gewinnen und Kooperationen zu stärken.
Organisatorisches
Ort:
mightyTwice Hotel Dresden, Königsbrückerstr. 121a, 01099 Dresden
Kosten:
Präsenzteilnahme – 45 Euro regulär
Präsenzteilnahme – 30 Euro für Mitglieder der LAG SGPI e.V. sowie Studierende/Auszubildende in sozialen Berufen
Digitale Teilnahme – 35 Euro regulär
Digitale Teilnahme – 20 Euro für Mitglieder der LAG SGPI e.V. sowie Studierende/Auszubildende in sozialen Berufen
Zielgruppe:
Der Fachtag richtet sich an Fachkräfte aus Beratung, Justiz, Polizei, Wissenschaft und soziale Einrichtungen, die mit dem Thema sexualisierte Gewalt gegen Erwachsene konfrontiert sind. Darüber hinaus sind alle, die sich für Prävention und Intervention engagieren, herzlich eingeladen, neue Impulse zu gewinnen und Kooperationen zu stärken.
Anmeldung:
https://eveeno.com/165673109
Angaben zur Barrierefreiheit:
Der Tagungsraum für die Vorträge sowie zwei Workshopräume befinden sich im Erdgeschoss. Sie sind ebenerdig und barrierefrei für Rollstuhlnutzer:innen zugänglich. Zwei weitere Workshopräume liegen im 1. Obergeschoss und sind über einen Fahrstuhl erreichbar.
Die genaue Zuordnung der Workshops zu den jeweiligen Räumen wird nach Abschluss der Anmeldefrist festgelegt.
Ein barrierefreies WC befindet ebenfalls im 1. Obergeschoss, direkt gegenüber den Fahrstühlen.
Sollten Sie darüber hinaus Fragen zur Barrierefreiheit haben oder Unterstützung benötigen, um am Fachtag problemlos teilnehmen zu können, kontaktieren Sie uns gerne.
Parkplätze:
Es sind ausreichend Parkplätze vorhanden. Diese sind kostenpflichtig:
- Hinterm Haus: 80 Plätze (Außenparkplätze, 12 €/Tag)
- Tiefgarage: 80 Plätze (2 €/Stunde, maximal 15 €/Tag)
Hinweise zur Anmeldung und zum Veranstaltungsort
Die Veranstaltung kann nur mit bestätigter Anmeldung besucht werden. Angemeldete Teilnehmende erhalten weitere Informationen zum Veranstaltungsort. Die Anmeldung für die Vorort-Veranstaltung wird bei maximaler Teilnehmendenanzahl geschlossen, die digitale Teilnahme ist darüber hinaus weiter möglich. Die Anmeldefrist endet am 19.11.2025
Antidiskriminierungregel
Den Veranstaltenden ist ein respektvolles und diskriminierungskritisches Miteinander wichtig. Störungen wie sexistische Beleidigungen oder antifeministische Äußerungen führen zum Ausschluss von der Veranstaltung. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen.
Dokumentation
Die Veranstaltung wird zum Zwecke der digitalen Teilnahme online übertragen. Private Foto-, Film- oder Tonaufnahmen sind nicht erlaubt, ebenso wenig das private Streamen der Veranstaltung. Wir behalten uns vor, Teile des Programms zu Dokumentationszwecken angekündigt aufzunehmen.
Zum Zweck der Dokumentation werden durch die Veranstalter:innen Fotos und Tonaufnahmen des Fachtags aufgenommen. Mit der Teilnahme an der Veranstaltung erklären Sie sich damit einverstanden.
Eine Veranstaltung der LAG SGPI
Die Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes sowie gefördert durch die Heidehof Stiftung und die Hannah-Stiftung. Für inhaltliche Aussagen tragen die Autor:innen oder Veranstalter:innen die Verantwortung. Die Veranstaltung stellt keine Meinungsäußerung der Fördermittelgebenden dar.
Angaben zum Datenschutz
Wir setzen die Event-Software eveeno (https://eveeno.com/de/) zu Zwecken der Durchführung von Veranstaltungen ein, eveeno arbeitet konform mit der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Rechtgrundlage für die Verarbeitung Ihrer Daten ist Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. a DSGVO.
Die geltenden Datenschutzbestimmungen von eveeno können unter https://eveeno.com/de/privacy abgerufen werden, die Kontaktdaten unter https://eveeno.com/de/about.
Programm
Moderation: Susanne Hampe
Referentin: Susanne Hampe ist Geschäftsführerin und Mitgründerin des Bellis e.V. und Vorstandsmitglied der LAG SGPI. Sie hat einen Master of Social Work sowie ein Diplom in Sozialarbeit und ist zudem als psychosoziale Prozessbegleiterin (RWH) qualifiziert. Neben ihrer Tätigkeit im Verein engagiert sie sich bundesweit als Verbandsrätin im bff: Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe. Darüber hinaus arbeitet sie als Trainerin gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz und verbindet ihre fachliche Expertise mit langjähriger Praxis in der Unterstützung von Betroffenen.
09:00 Uhr Ankommen
9:30 Uhr Einstieg und Grußworte durch:
- Frau Dr. Blumtritt - SMS (Sächsische Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt)
- Vorstand der LAG SGPI
- Mitarbeiterinnen der Fach- und Koordinierungsstelle
10:00 Uhr Vortrag 1:
Herausforderungen in der Strafverfolgung
Referentin: Christina Clemm, Juristin und als Fachanwältin für Familien- und Strafrecht in Berlin tätig. Seit mehr als 25 Jahren vertritt Sie Menschen, die von geschlechtsspezifischer, sexualisierter, rassistischer, lgbtiq-feindlicher und rechtsextrem motivierter Gewalt betroffen sind.
10:45 Uhr Vortrag 2:
Sexualisierte Gewalt im digitalen Raum
Referentin: Ella Lassner, Bildungsreferentin bei HateAid und gibt Vorträge und Workshops zum Thema digitale Gewalt. Sie hat den Master internationale Kriminologie an der Universität Hamburg abgeschlossen und sich in ihrer Masterarbeit mit digital vermittelter Misogynie auf TikTok auseinandergesetzt. Diesen Schwerpunkt auf digitale Gewalt kann sie bei HateAid fortführen. HateAid unterstützt seit 2018 Betroffene von digitaler Gewalt, berät zu Präventionsmaßnahmen und hilft bei akuten Angriffen, auch mit Prozesskostenfinanzierung.
11:30 Uhr Pause
11:45 Uhr Vortrag 3:
Menschen mit Beeinträchtigung im Strafverfahren
Referentin: Ronska Grimm, RechtsanwältIn, vertritt insbesondere Personen, die Gewalt erfahren haben, darunter viele mit und ohne Behinderungen. Ein Fokus der Arbeit liegt auf der gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderungen im Strafverfahren.
12:15 Uhr Vortrag 4:
Sächsische Verhältnisse im Vergleich
Referentin: Nadine Maiwald ist seit 2001 Rechtsanwältin in Leipzig und Fachanwältin für Familienrecht. Ihre Tätigkeitsschwerpunkte liegen im Familienrecht, Strafrecht und Verkehrsrecht. Besonders engagiert sie sich für die Rechte von Frauen und Kindern, sowohl in der Opfervertretung als auch im Gewaltschutz. Sie ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Familienrecht im Deutschen Anwaltverein (DAV) und im Koordinierungskreis gegen sexualisierte Gewalt Leipzig (KOK).
12:45 Uhr Mittagessen und Zeit für Vernetzung
13:45 Uhr Workshops
15:45 Uhr Pause
16:00 Uhr Paneldiskussion
17:00 Uhr Ende der Veranstaltung
Workshops
Workshop 1
Zugangsmöglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigung zum Hilfesystem
Studien zeigen, dass Frauen mit Behinderung überdurchschnittlich häufig von geschlechtsspezifischer
Gewalt betroffen sind. Gleichzeitig nehmen sie sehr selten Unterstützung durch das
(psychosoziale) Hilfesystem in Anspruch.
Im Workshop werden zum einen die Lebensumstände und besonderen Bedarfe der Frauen mit
Behinderungen sowie die Strukturen der Behindertenhilfe thematisiert. Ziel ist zu verstehen, mit
welchen Hindernissen diese Frauen konfrontiert sind, um das Hilfesystem in Anspruch nehmen
zu können. Zum anderen werden Zugangs-Hemmnisse seitens des Hilfesystems beleuchtet.
Diese Impulse können Sie als Institution unterstützen, konkrete Maßnahmen für einen
bedarfsgerechten, barrierearmen Zugang für Frauen mit Behinderung zu entwickelt.
Workshop-Leitung:
- Doreen Graupner, SUSE. Sicher und Selbstbestimmt. Gewaltschutz in Einrichtungen der Behindertenhilfe: Gewaltfrei leben und arbeiten.
Workshop 2
Rechtswege bei sexualisierter Gewalt – Unterstützung und Perspektiven aus der Praxis / praxisbezogene Handlungsperspektiven
In dem Workshop gehen wir auf die einzelnen Verfahrensabschnitte in einem Strafverfahren von
der Strafanzeige bis zur Hauptverhandlung ein. Wir besprechen die Möglichkeiten, wie eine
Person nicht nur Beweismittel der Strafverfolgung, sondern auch Subjekt mit Rechten in einem
Strafverfahren bleiben kann. Was gibt es in den einzelnen Verfahrensabschnitten zu beachten?
Wie erfolgt die Finanzierung rechtlicher Unterstützung?
Stimmt es, dass von einer Therapie der betroffenen Person während eines laufenden
Strafverfahrens abzuraten ist?
Was ist ein Glaubhaftigkeitsgutachten? In welchen Fällen wird es in Auftrag gegeben?
Diese und weitere Fragen werden wir gemeinsam erörtern.
Workshop-Leitung:
- Nadine Maiwald, Rechtsanwältin
Workshop 3
Psychosoziale Prozessbegleitung
PSYCHOSOZIALE PROZESSBEGLEITUNG ist eine stabilisierende Begleitung während des
gesamten Strafverfahrens — von der Anzeige bis zum rechtskräftigen Urteil. Sie wird von
strafrechtlich erfahrenen sozialpädagogischen Fachkräften durchgeführt. Ziel ist es, die
individuellen Belastungen zu reduzieren und eine Sekundärtraumatisierung zu vermeiden.
Im Workshop geben wir Einblicke in das Ermittlungs- und Strafverfahren, informieren über
Rechte und Pflichten als Zeug:in, sowie über den Ablauf einer Gerichtsverhandlung und
bestehende Opferschutzmaßnahmen. Dabei gehen wir auf juristische Begriffe, die Aufgaben der
Verfahrensbeteiligten ein. Wir klären über die Möglichkeit der Nebenklage und der Begleitung zu
strafrechtlich relevanten Vernehmungen (Polizei, Staatsanwaltschaft, Gericht) auf. Außerdem
berichten wir aus der Praxis und unseren Erfahrungen und stellen dabei erprobte Strategien zur
Reduzierung von individuellen Belastungen und Ängsten der Zeug:innen vor.
Workshop-Leitung:
- Jana Schwarz, Dipl. Sozialpädagogin FH, Traumafachberaterin nach DeGPT, Onlineberaterin; Opferhilfe Sachsen e.V., Beratungsstelle Chemnitz, Psychosoziale Prozessbegleiterin (OHS)
- Marlene Reißig, Staatliche anerkannte Sozialpädagogin (B.A.), Psychosoziale Prozessbegleiterin (OHS)
Workshop 4
Polizei-Arbeit – BestPractice, Rechte, Abläufe, Umgang mit Betroffenen
Der Workshop vermittelt praxisnahe Einblicke in die Arbeit der Polizei und stellt erprobte Best-Practice-Ansätze vor. Im Fokus stehen rechtliche Grundlagen, typische Abläufe sowie der Umgang mit Betroffenen. Durch Fall- und Rollenbeispiele sowie durch gemeinsamen Austausch erhalten die Teilnehmenden einen konkreten Einblick in die Arbeit der Polizei.
Workshop-Leitung:
- Bianca Smykalla, ehemalige Kriminalhauptkommissarin & Opferschutzbeauftragte der Polizei
Wir setzen die Event-Software eveeno (https://eveeno.com/de/) zu Zwecken der Durchführung von Veranstaltungen ein, eveeno arbeitet konform mit der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).
Rechtgrundlage für die Verarbeitung Ihrer Daten ist Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. a DSGVO.
Die geltenden Datenschutzbestimmungen von eveeno können unter https://eveeno.com/de/privacy abgerufen werden, die Kontaktdaten unter https://eveeno.com/de/about.
Sie benötigen Unterstützung?
Die LAG SGPI bietet selbst keine direkte Beratung für Betroffene und ihre Angehörigen an. Hier finden Sie qualifizierte Fachkräfte, die Ihnen persönlich oder anonym helfen.
Unsere Fortbildungsangebote finden Sie hier:
Aktiv werden gegen sexualisierte Gewalt – Ihre Spende ist ein aktives Engagement!

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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